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Nachfolgend sind alle bereits veröffentlichten "Berichte des Monats" aufgelistet. Klicke auf die jeweiligen Artikel, um diese zu lesen.


Von Juli 2021 bis April 2022 erschien der "Bericht des Monats" ausnahmsweise wöchentlich zum Thema D-Lieferwagen L-7!

Den kompletten Restaurationsbericht über den D-Lieferwagen L7 gibt es als Hardcover-Buch!


Dezember 2022 - Das Motorrad und die Schalldämpfung

www.d-rad.ch Das Motorrad und die Schalldämpfung Bericht von W. Ewerbeck – London Bericht aus "Automobilwelt-Flugwelt Nr. 25" Auf dem Gebiete des Motorenbaues sind in den letzten Jahren gewaltige Fortschritte gemacht worden, besonders was die Sicherheit im Betrieb und die Steigerung der Leistung anbetrifft. In all der Aufmerksamkeit aber, die auf die konstruktive Entwicklung des Motors verwandt hat, hat man verschiedene andere Teile des Motorrades vernachlässigt und ihr Fortschritt hat mit dem Fortschritt in der Entwicklung der Kraftquelle nicht Schritt gehalten. Einer dieser Teile ist der Schalldämpfer. Man hat sich um ihn nur eben gerade so viel gekümmert, dass er den polizeilichen Vorschriften entspricht und niemand hat sich um ihn viel Kopfschmerzen gemacht, am allerwenigsten der Sportfahrer, der im Schalldämpfer nur einen Kraftverlust sieht und sich nicht wohl fühlt, wenn er nicht den Schlag seiner Maschine hört. Nach dem Klange beurteilt er den Lauf des Motors und hört aus ihm die geringste Unregelmässigkeit heraus. Er würde aber diese Unregelmässigkeiten auch hören, wenn der Schall besser abgedämpft wäre. Der Führer des Kraftwagens muss ja den Lauf seiner Maschine genauso nach ihrem Klang beurteilen, umso mehr als er vier, sechs oder gar acht Zylinder zu überwachen hat und doch läuft ein Kraftwagen bedeutend leiser. Ein Kraftverlust durch den Schalldämpfer ist ja allerdings vorhanden, noch dazu ein gar nicht geringer und trotzdem haben die Engländer auf der Brooklandsbahn, wo sie laut Vorschrift mit doppeltem Schalldämpfer, einem normalen und ausserdem einem sogenannten Fischschwanz am Ende des Auspuffrohres, fahren müssen, ebenso gute Geschwindigkeiten erzielt, wie wir in Deutschland, wo wir auf der Rennbahn die Auspuffgase frei wegstossen können. Die Engländer haben in den letzten Jahren alle auf der Brooklandsbahn aufgestellten Weltrekorde mit Schalldämpfer erreicht. Warum sollen dann bei uns normale Gebrauchsmaschinen, Touren und Sportmotorräder, mehr Lärm machen als die englischen Bahnrennmaschinen? Man darf nicht vergessen, dass das Vorurteil, das noch in weiten Kreisen dem Motorrad gegenüber herrscht, zum grössten Teil darin begründet liegt, dass es um ein Vielfaches lauter ist als ein Kraftwagen. Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Einzylinder lauter arbeitet als ein Zweizylinder oder ein Vierzylinder und dazu kommt, dass die heutigen Motoren, besonders die sogenannten Hochleistungsmotoren, an und für sich lauter sind als die langsam laufenden Motoren, die man früher gebaut hatte. Ein Schalldämpfer, der für einen Motor von vor zehn Jahren vollkommen ausreichend war, genügt heute nicht mehr und trotzdem hat sich die Bauart des Schalldämpfers in diesem Zeitraum kaum verändert, sie hat mit dem Tempo der Entwicklung nicht Schritt gehalten. Die Tourenzahl ist grösser geworden und die Explosionen folgen doppelt oder dreifach so schnell aufeinander und sind ausserdem heftiger, weil der Füllungsgrad besser und die Kompression höher ist. Und je kleiner der Motor ist, um so unangenehmer wirkt das Auspuffgeräusch, wenn es nicht gut genug abgedämpft ist. Der tiefe Schlag eines grossen Einzylinders wirkt auf das Ohr lange nicht so störend, wie das scharfe Knattern eines kleinen Einzylinders, gleichgültig, ob es ein Zweitakter oder ein Viertakter ist. Das Motorrad muss, wenn es sich auf die Dauer gegenüber der Konkurrenz des Kraftwagens halten will, leiser arbeiten, als es das heute tut. Das Motorrad der Zukunft wird also entweder ein Mehrzylinder sein oder das Zylindervolumen derartig gross bemessen sein, dass der Motor bei kleinerer Tourenzahl dieselbe Leistung abgibt, wie heute der Hochleistungsmotor oder es muss ein Schalldämpfer erfunden werden, der, ohne die Leistung zu sehr zu schwächen, das Auspuffgeräusch auf die Lautstärke des Auspuffs eines guten Kraftwagens reduziert. Es wird dem Motorrad in dieser Hinsicht in Zukunft genauso gehen, wie es heute dem Kraftwagen geht, nämlich dass man sich bei seiner Einschätzung stark davon beeinflussen lässt, ob er ruhig läuft oder nicht. Es ist ein Hauptmerkmal der bestrenommiertesten Kraftwagen aller Länder, dass sie leise laufen und Wagen, wie der deutsche Mercedes, der englische Rolls Royce und mancher der grossen Amerikaner hätten den Ruf, den sie heute haben, nicht, wenn sie erheblichen Lärm machen würden. Wollte man aber bei dem Motorradmotor vom Hochleistungsmotor abgehen und zum langsam laufenden Motor zurückkehren, dann machte man einen technischen Rückschritt und würde ausserdem gerade das Gegenteil von dem erreichen, wonach man heute strebt, Sparsamkeit, kleiner Anschaffungspreis und niedriger Steuersatz. Keiner bemüht sich ehrlich um eine allgemein gute Lösung der Schalldämpferfrage und nur wenige Firmen geben sich die Mühe, den Auspuffklang ihrer Maschine möglichst diskret und unaufdringlich zu gestalten. Es gibt Motorenfabriken, Getriebefabriken, Spezialfabriken für Vergaser, für elektrisches Zubehör, für Reifen und was sonst noch und die Entwicklung aller dieser Teile kommt durch diese Spezialisierung auf eine sehr hohe Stufe. Aber Spezialfabriken für Schalldämpfer gibt es nicht, wenigstens nicht solche, die durch eingehendes Studium und Versuche der Lösung dieses Problems nähergekommen sind und auch sonst gibt es niemanden, der sich mit Energie für die Sache einsetzt. Es geht in dieser Hinsicht nicht nur in Deutschland so, sondern in allen Ländern wird die Schalldämpferfrage etwas stiefmütterlich behandelt, sogar in England, trotzdem dort die Motorräder im Allgemeinen ruhiger laufen, weil die polizeilichen Vorschriften strenger und die Überwachung genauer sind. Nur eine Instanz ist es in England, die sich mit Eifer dahinter klemmt und das ist die Fachpresse, in der Hauptsache durch das führende Blatt "The Motor Cycle" vertreten. Seit langen Jahren hat das M.C. alles getan, was es tun konnte, es hat sich zuerst an die verschiedenen Clubs gewandt, an den British Motor Cycle Race Club, der die monatlichen Race Meetings auf der Brooklandsbahn organisiert und sich mit Stolz der erste Motorrad-Rennklub der Welt nennt. Die Bewohner des Ortes Weybridge, eines vornehmen Villenortes, der unmittelbar neben der Brooklandsbahn liegt, haben sich beschwert, den Besitzer der Brooklandsbahn wegen des durch die Rennen verursachten Lärmes verklagt und haben in einem langwierigen Prozess Recht bekommen. Seitdem bestehen die strengen Schalldämpfervorschriften für Brooklands. Die Zeitschrift M.C. hat nun über dies hinaus versucht, zur Lösung der Frage beizutragen und hat für ein Rennen einen Preis für die leiseste Maschine gestiftet. Eine einwandfreie Entscheidung ist jedoch nicht gefallen. Dann hat das M.C. einen Preis für die: leiseste Maschine im London Land's End Run, dieser grossen Zuverlässigkeitsfahrt des Motor Cycling Club, gestiftet und auch hier war es zu schwierig, diese Wertung durchzuführen. Endlich hat sich das M.C. an die Konstrukteure gewandt und einen Preis für den Konstrukteur der leisesten Maschine in dem sechstägigen Serienmaschinen-Wettbewerb, dem Standard Stock Motor Cycle Trial der Auto Cycle Union, gestiftet. Die A.C.U. hat diesen Gedanken zuerst mit Begeisterung aufgegriffen, ist dann aber wieder davon abgekommen. Der jüngste Schritt des M.C. in dieser Sache ist, sich direkt an eine Fabrik zu wenden. Die Zeitschrift hat diese gebeten, Schalldämpferversuche anzustellen und hat dann die betreffende Maschine ausprobiert. Das Ergebnis war erfreulich. Man hat es fertiggebracht, durch Anbringung einer besonderen Expansionskammer unmittelbar nach Austritt der Auspuffgase aus dem Zylinderkopf und ausserdem durch Anbringung des üblichen Schalldämpfers, eine ausgesprochene Sportmaschine mit einem kopfgesteuerten, hochkomprimierten und schnell laufenden Einzylindermotor von 500 ccm Inhalt, also einem Hochleistungsmotor im wahrsten Sinne des Wortes, derart abzudämpfen, dass er nicht lauter ist als der eines guten Kraftwagens, selbst in hoher Geschwindigkeit und ohne fühlbare Einbusse an Leistung. Wir sollten in Deutschland aus dieser Erfahrung lernen und wenn sich niemand anders dafür findet, sollten es die Sportverbände selbst in die Hand nehmen und Preise für die am leisesten laufende Maschine und den Konstrukteur von deren Schalldämpfer aussetzen und ausserdem regelrechte Wettbewerbe veranstalten, genau wie es Brennstoffverbrauchsprüfungen und dergleichen gibt, bei denen die Maschine mit dem besten und unaufdringlichsten Klang prämiiert wird. Es kommt dabei natürlich auch auf den Fahrer an. Wer immer die richtige Übersetzung wählt, wird leiser fahren, als einer, der, wenn er langsam fahren muss, mit dem kleinsten Gang und Vollgas fährt. Und es ist nicht immer nur der Auspuff, der den Lärm macht, sondern vielfach auch die Ventilsteuerung und die Kraftübertragung. Durch einen "Schallwettbewerb" würden alle diese Einzelheiten gefördert, die sich so langsam Bahn brechen, wie Einkapselung des Ventilantriebs, Einkapselung der Kette, gute Befestigung der Kotflügel, dass sie nicht klappern und noch vieles andere Nützliche. Je leiser das Motorrad läuft, umso mehr Freunde erwirbt es sich, auch unter denen, die ihm heute feindselig gegenüberstehen und umso volkstümlicher wird es, ganz abgesehen davon, dass die Nerven der Fahrer ebenso wie die der anderen Strassenbenutzer geschont werden.

Ein fast 100-jähriger Artikel, der auch von gestern sein könnte...


November 2022 - Fernfahrt zum Schützenfest nach Falkenhaben (Uckermark)

Vielen Dank an Helmut zum Felde, der mir diesen Artikel zur Verfügung gestellt hat!


Oktober 2022 - Unser Benzin


September 2022 - Eine Klubfahrt zur Schorfheide anno 1907

Vielen Dank an Helmut zum Felde, der mir diesen Artikel zur Verfügung gestellt hat.
Quelle: Motorrad, Heft 20 / 1956


August 2022 - Rund um Europa - Zu Wasser und zu Land

Vielen Dank an Joost Heesakkers (NL) für diesen tollen Bericht, welcher im Clubmagazin des "Veteraan Motoren Club" erschienen ist!


Juli 2022 - Die automatische Luftpumpe - Aufpumpen während der Fahrt?

Die "Deutsche Industrie-Werke AG" gab es bereits vor dem ersten Weltkrieg, hat aber nichts mit "unserer" Firma zu tun. Mit freundlicher Genehmigung von Helge Schultz.


Juni 2022 - Arbeitspferd: D-Rad-Gespann von 1926

Mit freundlicher Genehmigung von "Motorrad-Gespanne - Die Zeitschrift der Gespannfahrer".


Mai 2022 - Im Rückspiegel: 8Bergefahrt der D-Rad Gruppe Freiberg

Ein grosses Dankeschön an Thomas Pilz für die Bereitstellung dieses Berichts!


 

Von Juli 2021 bis April 2022 erschien der "Bericht des Monats" ausnahmsweise wöchentlich zum Thema D-Lieferwagen L-7!

Den kompletten Restaurationsbericht über den D-Lieferwagen L7 gibt es als Hardcover-Buch!